Autonomes Fahren

Peoplemover: TÜV drängt auf Regelwerk für fahrerlose Busse

Während die Forschungen an fahrerlosen Pkw forciert vorangetrieben werden, geht es bei automatisiert fahrenden Stadtbussen kaum voran. Das ist schade, denn Bussen und Bahnen ist in den Städten eine zentrale Aufgabe zugedacht: Sie können mindestens acht von zehn Autos ersetzen.

Damit würden sämtliche Parkplätze auf Seitenstreifen und 80 Prozent der Parkhaus-Kapazitäten entfallen, es wäre deutlich leiser und die Luft sauberer. Eine wichtige Rolle bei solchen „Stadt der Zukunft“- Konzepten spielen Peoplemover: Stadtbusse, die ohne Fahrer:in auf definierten, nur wenige Kilometer langen Strecken mit entspannter Geschwindigkeit unter 20 km/h unterwegs sind. Deutschlandweit zeigen diverse Pilotprojekte, dass Peoplemover funktionieren – und von den Menschen angenommen werden.

Das Ziel zukunftsfähiger Konzepte besteht in der Intermodalität: Menschen wechseln problemlos ohne Wartezeiten das Verkehrsmittel, etwa vom Auto zum Bus. Im Idealfall verschmelzen öffentliche und individuelle Mobilität. Die Fortschritte in der Digitalisierung ermöglichen ein abgestimmtes Netzwerk von öffentlichen wie privaten Verkehrsmitteln.

Diese Fortschritte kommen bei den Peoplemovern nur eingeschränkt an. Während einige Pkw immerhin mit Automatisierungsgrad 2 fahren, haben Stadtbusse nicht einmal Level 1 erreicht. „Um ihr Potenzial vollständig zu nutzen, ist eine Automatisierung nach Level 5 notwendig“, sagt  Frank Schneider, Referent beim TÜV-Verband. „Erst dadurch sind sie jederzeit verfügbar.“

Der TÜV-Verband sieht daher sechs wichtige Handlungsfelder, um die Entwicklung von fahrerlosen Stadtbussen voranzutreiben:

  1. Planungssicherheit durch einen regulatorischen Rahmen

  2. Nationales Verfahren als Best-Practice-Beispiel. Parallel die internationale Standardisierung vorantreiben

  3. Rechtssicherheit und Datenschutz

  4. Sichere und stabile Infrastruktur gewährleisten

  5. Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes

  6. Nutzer:innenakzeptanz fördern

Diese lange Liste wird so rasch nicht abzuarbeiten sein. Die gute Nachricht ist daher: Parallel wird weiter daran geforscht, automatisiertes Fahren noch sicherer zu machen. Auch für Peoplemover.

Die Position des TÜV-Verbands zu Peoplemovern im Download

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Frank Schneider

Referent Fahrzeugtechnik und Dienstleistungsinnovationen

+49 30 760095-370

frank.schneider@tuev-verband.de