Nutzfahrzeug-Report 2025 – mehr Mängel bei schweren Lkw

Der TÜV-Nutzfahrzeug-Report 2025 zeigt: 20,4 Prozent aller geprüften Nutzfahrzeuge hatten erhebliche oder gefährliche Mängel – mehr als noch 2023. Erstmals schneiden schwere Lkw am schlechtesten ab. Besonders häufig beanstanden die Prüfer:innen Beleuchtungsmängel, Ölverlust und Defekte an den Achsaufhängungen.

Ein weißer Sattelschlepper fährt durch eine sommerlich grüne Landschaft
© Artem Balashevsky via Unsplash

Der TÜV-Nutzfahrzeug-Report 2025 analysiert den technischen Zustand der Nutzfahrzeugflotte in Deutschland. Grundlage sind rund 2,31 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) aus den Jahren 2023 und 2024. Der Nutzfahrzeug-Report zeigt Trends bei sicherheitsrelevanten Mängeln auf und gibt Impulse für mehr Verkehrssicherheit im Nutzfahrzeugbereich. Der Report erscheint alle zwei Jahre im Wechsel mit dem TÜV Bus-Report.

Zentrale Ergebnisse

20,4 Prozent aller geprüften Nutzfahrzeuge hatten erhebliche oder gefährliche Mängel – ein Anstieg um 0,8 Punkte gegenüber 2023. Besonders betroffen sind schwere Lkw ab 18 Tonnen mit 21,9 Prozent, gefolgt von Transportern bis 3,5 Tonnen mit 21,5 Prozent, leichten Lkw von 3,5 bis 7,5 Tonnen mit 20,0 Prozent und mittelschweren Lkw von 7,5 bis 18 Tonnen mit 16,5 Prozent. Damit führen schwere Lkw erstmals die Mängelstatistik an. Gründe sind die hohe Laufleistung, steigendes Durchschnittsalter und sinkende Investitionen in Wartung.

Typische Mängel

Die häufigsten Defekte betreffen die Beleuchtung, Ölverlust am Motor sowie die Achsaufhängungen. Bei einjährigen Nutzfahrzeugen liegen die Quoten bei 2,7 Prozent (Beleuchtung hinten), 0,9 Prozent (Ölverlust) und 0,3 Prozent (Achsaufhängung). Bei zehnjährigen Fahrzeugen steigen sie jeweils auf 12,2 Prozent, 7,6 Prozent beziehungsweise 5,3 Prozent. Diese Mängel gefährden direkt die Verkehrssicherheit und können zu Unfällen führen.

Weitere Trends

Der Report zeigt auch strukturelle Entwicklungen: Der Nutzfahrzeugbestand in Deutschland ist auf 3,83 Millionen Fahrzeuge angewachsen, das Durchschnittsalter liegt bei 8,7 Jahren. Die Antriebswende verläuft langsam: Nur 3,5 Prozent der Fahrzeuge im Bestand haben alternative Antriebe, bei Neuzulassungen liegt der Anteil bei 9,6 Prozent. Für einen schnelleren Umstieg braucht es laut TÜV-Verband bessere Förderung, verlässliche Rahmenbedingungen und eine flächendeckende Ladeinfrastruktur.

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TÜV Nutzfahrzeug-Report 2025