Strengere Grenzwerte: Ringvergleich sichert Qualität bei Abgasmessungen

Mit Euro-7 steigen die Anforderungen an Fahrzeuge, insbesondere bei Reifenabrieb und Bremsstaub. Ringvergleiche sichern die Qualität von Emissionsprüfungen, neutral koordiniert vom TÜV-Verband.

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Berlin, 24. September 2025 – Mit Euro-7 treten ab 2026 neue und strengere Vorgaben für Fahrzeugemissionen in Kraft. Erstmals gelten dabei nicht nur Grenzwerte für Abgase, sondern auch für Bremsstaub und Reifenabrieb sowie die Haltbarkeit von Batterien und Abgassystemen. Die EU-Verordnung gilt ab Ende 2026 für neue Fahrzeugtypen und ab 2027 für alle neu zugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge. „Die neuen Anforderungen erfordern eine regelmäßige Qualitätssicherung der Abgasuntersuchungen und anderer Prüfungen“, sagt Robin Zalwert, Referent für nachhaltige Mobilität beim TÜV-Verband. Seit 2009 übernimmt der TÜV-Verband in regelmäßigem Turnus als neutrale Datensammelstelle die Aufgabe, die Messergebnisse der Abgaslabore der Technischen Prüforganisationen, der Hersteller sowie des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in einem sogenannten Ringvergleich zuverlässig zu analysieren. So können Abweichungen zwischen den Laboren erkannt und deren Ursachen untersucht werden. Fahrzeuge und Prüfzyklen werden dafür themenbezogen ausgewählt. „Unsere Ringvergleiche sind seit Jahren ein bewährtes Instrument, um die Messpraxis kontinuierlich zu überprüfen und eine gleichbleibende Qualität der Abgaslabore zu garantieren“, so Zalwert. „Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Glaubwürdigkeit der Typprüfung, sowohl gegenüber dem Gesetzgeber, dessen nachgelagerten Behörden, der Akkreditierungsstelle, als auch der Öffentlichkeit.“ Der nächste Vergleich, der die Euro-7-Anforderungen in den Mittelpunkt rückt, ist für 2026 in Vorbereitung.

Ringvergleich 2023: Qualität auf hohem Niveau bestätigt

Im letzten Ringvergleich im Jahr 2023 nahmen sechs Abgaslabore sowie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) teil. Die Ergebnisse zeigen: Die Messwerte unter anderem bei Stickoxiden (NOₓ), Kohlenwasserstoffen (HC) und Partikelzahl (PN) lagen in nahezu allen Kategorien eng beieinander. Auffälligkeiten wurden anonym ausgewertet und gemeinsam mit den Laboren besprochen. Die Ergebnisse flossen direkt in Verbesserungen wie Schulungen, technische Anpassungen oder Wartungen ein, mit dem Ziel, dauerhaft ein hohes Qualitätsniveau für Umwelt und Verbraucher:innen zu sichern. Auch Plug-in-Hybride waren beim vergangenen Ringvergleich zentrale Prüfobjekte. Künftig sollen auch vollelektrische Fahrzeuge einbezogen werden.

Kooperation und Neutralität sichern die Typprüfung

„Der Ringvergleich ist kein Ranking, sondern eine Plattform, um gemeinsam in den Dialog zu kommen und gegenseitig voneinander zu lernen“, so Zalwert. „Die beteiligten Labore schätzen den offenen Austausch und sehen jede Abweichung als Lerngelegenheit.“ Die Koordination durch den TÜV-Verband gewährleiste dabei Neutralität und Vertrauen gegenüber Behörden und der Öffentlichkeit. Zalwert: „Wir empfehlen deshalb, den Austausch zwischen Technischen Diensten, Prüforganisationen und Behörden weiter zu intensivieren und Ringvergleiche künftig auch auf neue Fahrzeugtechnologien und Messgrößen auszuweiten.“