TÜV Weiterbildungsstudie 2022

Was ist Unternehmen und ihren Mitarbeitenden beim Thema Weiterbildung wichtig? Welche Themen gewinnen an Bedeutung? Und wie steht es um die Offenheit für neue Weiterbildungsformate? Diese und weitere Fragen beantwortet die TÜV Weiterbildungsstudie 2022.

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Die zurückliegenden Jahre haben den Unternehmen und ihren Mitarbeitenden einiges abverlangt: die Corona-Pandemie und ihre Folgen für die Arbeitsorganisation, die voranschreitende Digitalisierung, der Fachkräftemangel oder die aktuellen Lieferengpässe. Nicht zuletzt stellt die dringend notwendige Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit die Wirtschaft vor neue Herausforderungen. Um diese Veränderungsprozesse bewältigen zu können, brauchen die Unternehmen qualifiziertes Personal. Investitionen in hochwertige Weiterbildungen zahlen sich daher gerade in Zeiten des Wandels aus.

Die Ergebnisse der TÜV-Studie „Weiterbildung im Wandel“ beleuchten die aktuelle Sichtweise und Präferenzen derjenigen, die in Unternehmen in Deutschland über Weiterbildungen entscheiden sowie von Teilnehmenden der TÜV Weiterbildungsakademien. Die überwiegende Mehrheit bestätigt, dass die Arbeitswelt in den letzten drei Jahren von starkem Wandel geprägt war. Die Befragten geben an, dass für durchweg alle Positionen im Unternehmen lebenslanges Lernen und fachlich fundierte, didaktisch gut gemachte Weiterbildungen wichtig sind. Den größten Weiterbildungsbedarf sehen die Befragten bei Führungskompetenzen, Soft Skills, Digitalkompetenzen sowie im Beauftragtenwesen wie dem Arbeits-, Daten- oder Umweltschutz.

Bemerkenswert: Auch im Jahr drei der Corona-Pandemie bleiben vor allem klassische Präsenzschulungen am attraktivsten. Das verwundert nicht, denn bei Weiterbildungen geht es in der Regel um mehr als die reine Vermittlung von Fachwissen. Neben praktischen Übungen spielt auch der persönliche Erfahrungsaustausch eine wichtige Rolle. Aber auch digitale Formate sind beliebt, vor allem, wenn sie mit den Vorteilen des Präsenslernens kombiniert werden. Abseits vom Format sollten wir nicht aus den Augen verlieren: Fortbildungen müssen fachlich fundiert sein. Weiterbildungsanbieter sollten aus Sicht der Befragten Fachexpertise, hohe Qualitätsstandards, Praxisnähe und Vereinbarkeit mit dem Beruf sicherstellen.

Unsere politischen Empfehlungen

  • Lebenslanges Lernen für sichere, digitale und nachhaltige Arbeitswelten fördern
  • Weiterbildungsbedarfe (Up- und Reskilling) identifizieren
  • Qualitätsstandards festlegen und sinnvoll unabhängig überprüfen
  • Weiterbildungsteilhabe in der Breite sicherstellen
  • Bildungsoffensive für Künstliche Intelligenz (KI) und nachhaltige Digitalisierung starten
  • Unternehmen durch stärkere steuerliche Förderung von Weiterbildungen entlasten
  • Potentiale von KI im Weiterbildungsbereich ausloten und sinnvoll skalieren

 

Den Studienbericht downloaden

"Weiterbildung im Wandel: Flexibel, digital, nachhaltig"

Zur Methodik: Für die aktuelle TÜV Weiterbildungsstudie wurden 1.808 Personen aus zwei Gruppen befragt: Die erste Gruppe besteht aus 790 „Entscheider:innen“, die in Unternehmen in Deutschland für die Bereitstellung und Durchführung von Weiterbildungen verantwortlich sind. Die zweite Gruppe bilden 1.018 Teilnehmende an Fortbildungen der Weiterbildungsakademien von TÜV Nord, TÜV Rheinland, TÜV Süd und TÜV Thüringen. Weitere Informationen zur Methodik sind im Studienbericht zu finden.