Autonomes Fahren: TÜV-Verband fordert klare Regeln für KI, Datenzugang und Cybersecurity

TÜV-Verband fordert im neuen Positionspapier klare Regeln für autonomes Fahren, lernende KI, Datenzugang & Cybersicherheit. Sicherheit, Vertrauen und Innovation im Fokus.

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Die Automobilbranche steht vor einem technologischen Umbruch: Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung verändern die Mobilität grundlegend. Der TÜV-Verband zeigt mit seinem Positionspapier „Digital Car – Sicherheit, effiziente Regulierung und unabhängige Prüfung“, wie eine sichere, effiziente und transparente Mobilität der Zukunft gelingen kann – durch unabhängige Prüfung, moderne Regulierung und technische Standards. In seinem Papier legt der Verband den Fokus liegt auf die sichere Einführung von SAE-Level-4-Fahrzeugen, die Integration sicherheitskritischer KI-Systeme, den Schutz personenbezogener Fahrzeugdaten und den fairen Zugang zu fahrzeuggenerierten Daten. Ziel ist es, Innovation und gesellschaftliches Vertrauen in Einklang zu bringen.

Die Empfehlungen des TÜV-Verbands für autonome Mobilität

1. Autonomes Fahren sicher einführen

  • Aufbau transparenter Genehmigungsprozesse
  • Förderung praxisnaher Anwendungen (beispielsweise im Bereich Logistik)
  • Europäische Harmonisierung der Regelwerke

2. Sicherheitskritische KI regulieren

  • Einführung eines verpflichtenden Prüf- und Zertifizierungsmodells für lernende KI
  • Nutzung eines europäischen „Datatrust“ zur Qualitätssicherung von Trainingsdaten
  • Integration von KI-Prüfungen in Typgenehmigung und Hauptuntersuchung

3. Digitale Fahrzeugakte (dFZA) einführen

  • Zentrale, EU-weit harmonisierte Register
  • Verknüpfung mit Software-Update-Management
  • DSGVO-konforme Speicherung und sichere Schnittstellen

4. Fahrzeugdatenzugang klar regeln

  • Standardisierte, interoperable Schnittstellen zu Fahrzeugdaten
  • Gleichberechtigter Datenzugang für Prüfstellen und Behörden
  • Verbindliche rechtliche Regelungen statt bloßer Leitlinien

5. Datenschutz bei autonomen Fahrzeugen gewährleisten

  • Fahrzeugdesign muss DSGVO-Anforderungen erfüllen
  • Anonymisierung, Einwilligungsmanagement und Datentreuhänder als Standards
  • Verbindliche Regeln für Datenzugang im öffentlichen Interesse

6. Technische Fahrzeugüberwachung (PTI) modernisieren

  • Prüfmethoden für Elektromobilität und Assistenzsysteme weiterentwickeln
  • Zugang zu sicherheitsrelevanten Fahrzeug- und Softwaredaten sicherstellen
  • Bessere Verzahnung mit Typgenehmigung

7. Cybersecurity über gesamten Fahrzeuglebenszyklus gewährleisten

  • Umsetzung der UN-Regelung Nr. 155 und ISO/SAE 21434
  • Harmonisierung mit dem geplanten EU Cyber Resilience Act
  • Klare Abgrenzung und gegenseitige Anerkennung der Prüfverfahren

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Positionspapier "Digital Car – Sicherheit, effiziente Regulierung und unabhängige Prüfung"