Berlin, 12. Juni 2025 – Sobald der Sommer Einzug hält, wird im heimischen Garten wieder geschnitten und getrimmt – Gartenarbeit hat Hochsaison. Damit die Grünflächen rund ums Haus gepflegt aussehen, greifen viele zu Rasentrimmer und Rasenkantenschneider. Die Geräte erleichtern die Arbeit enorm - bergen aber auch Verletzungsgefahren. Je nach Einsatzbereich kann zwischen Rasentrimmern, Motorsensen und Freischneidern unterschieden werden. Während Rasentrimmer ideal für leichte Gartenarbeiten sind, eignen sich die leistungsstärkeren Geräte auch für dichtes Gestrüpp und kleinere Bäume. „Rasentrimmer arbeiten mit hoher Drehzahl und verwenden als Schneidwerkzeug meist Nylonfäden oder Kunststoffmesser. Sie lassen sich einfach bedienen – haben aber auch ihre Tücken“, sagt André Siegl, Arbeitsschutzexperte beim TÜV-Verband. „Ein sicherer Umgang beginnt mit geeigneter Schutzkleidung, einem technisch einwandfreien Gerät und der richtigen Bedienung.“ Wie sich Verbraucher:innen beim Umgang mit den Geräten schützen können und worauf sie beim Kauf achten sollten, erklärt der TÜV-Verband.
Rasenkantenschneider und Rasentrimmer: Gerätearten im Überblick
Rasentrimmer und Rasenkantenschneider kommen überall dort zum Einsatz, wo der klassische Rasenmäher aufgrund seiner Bauart an Grenzen stößt: an Beeträndern, unter Sträuchern oder entlang von Zäunen. Je nach Gartengröße und Einsatzgebiet eignen sich Akku-, Elektro- oder Benzinmodelle. Akku-Trimmer punkten durch Flexibilität und geringes Gewicht, sind aber in der Laufzeit begrenzt und daher eher für kleinere Flächen geeignet. Elektrotrimmer liefern eine konstante Leistung, benötigen aber ein Stromkabel, das bei der Arbeit stören kann. Benzinbetriebene Geräte bieten die höchste Leistung und eignen sich für große Flächen oder verwilderte Gärten, sind aber schwerer, lauter und wartungsintensiver. Für anspruchsvolle Arbeiten wie in der kommunalen Grünpflege eignen sich Motorsensen oder Freischneider. Für diese motorbetriebenen Gartengeräte empfiehlt sich allerdings ein „Führerschein“ – etwa von TÜV-Akademien.
Verletzungsgefahr bei Rasentrimmern: Die größten Risiken und Schutzmaßnahmen
Die Arbeit mit dem Rasentrimmer birgt bei unsachgemäßem Gebrauch eine Reihe von Gefahren. Schnell rotierende Fäden, Drähte oder Messer können Schnittverletzungen verursachen. Ebenso gefährlich sind aufgewirbelte Steine oder Erde, die vor allem Augen und Gesicht gefährden können. Stolperfallen durch unachtsam abgelegte Kabel oder Geräte kommen hinzu und führen immer wieder zu Stürzen. „Eine sorgfältige Vorbereitung und der richtige Umgang mit Rasentrimmern sind entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden“, sagt Siegl. „Gerade bei hohen Drehzahlen können kleine Unachtsamkeiten schnell schmerzhafte Folgen haben. Verbraucher:innen sollten daher nie ohne geeignete Schutzmaßnahmen arbeiten.“
Zu den wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen zählen:
- Festes, geschlossenes Schuhwerk und lange Kleidung tragen.
- Schutzbrille tragen, um Augenverletzungen zu vermeiden.
- Vor dem Schneiden Kiefernzapfen, Steine, Äste und andere Hindernisse entfernen.
- Kinder und Haustiere aus dem Arbeitsbereich fernhalten.
- Rasentrimmer nur bei trockenem Wetter verwenden.
Rasenkantenschneider sicher verwenden: Tipps für den Garteneinsatz
Rasentrimmer sollten vor jedem Einsatz sorgfältig auf sichtbare Schäden geprüft werden. Akku oder Stromkabel müssen korrekt angeschlossen sein, bevor das Gerät eingeschaltet wird. Beim Arbeiten empfiehlt es sich, den Trimmer mit beiden Händen sicher zu führen und stets auf Hüfthöhe zu halten – niemals sollte die Schneideeinheit in Richtung des eigenen Körpers zeigen. Insbesondere auf unebenen oder schrägen Flächen erhöhen rutschfeste Schuhe die Standfestigkeit. Bei Geräten mit Messern sind schnittfeste Schutzkleidung, Handschuhe, Schutzbrille und Gehörschutz unerlässlich. Ein Tragegurt – oft im Lieferumfang enthalten – entlastet den Rücken. Außerdem muss der Schalldruckpegel in Dezibel (dB) auf Gerät und Anleitung angegeben sein. Akku-Trimmer liegen meist zwischen 65 und 85 dB, können aber bis zu 96 dB erreichen. Ab 80 dB ist ein Gehörschutz empfehlenswert. Nach getaner Arbeit sollte der Trimmer ausgeschaltet, der Akku entfernt oder das Kabel gezogen und das Gerät sicher verstaut werden, um Unfälle zu vermeiden.
Worauf beim Kauf eines sicheren Rasentrimmers zu achten ist
Sicherheit beginnt schon beim Kauf. „Verbraucher:innen sollten auf die CE-Kennzeichnung achten. Damit gibt der Hersteller an, dass er die europäischen Sicherheitsanforderungen einhält. Aussagekräftiger ist ein GS-Zeichen, das für ‚Geprüfte Sicherheit‘ steht und die Prüfung des Geräts durch eine unabhängige Stelle wie die TÜV-Unternehmen bescheinigt“, sagt Siegl. Daneben spielen auch praktische Kriterien eine Rolle: Das Gerät sollte gut in der Hand liegen, nicht zu schwer sein und sich intuitiv bedienen lassen. Eine moderate Lautstärke erhöht den Arbeitskomfort und schont Umwelt sowie Nachbarschaft vor unnötigen Geräuschemissionen.
Rasentrimmer richtig warten und pflegen: Sicherheit und Lebensdauer erhöhen
Ein gut gepflegter Rasentrimmer arbeitet nicht nur zuverlässiger, sondern auch sicherer. Nach jedem Einsatz sollten Grasreste und Verschmutzungen entfernt werden, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Akku- und Elektromodelle müssen trocken und geschützt gelagert werden, um Schäden an Elektrik und Akku zu vermeiden. Verschlissene Fadenköpfe oder Messer sollten zeitnah ersetzt werden, sichtbare Risse oder andere Schäden am Gehäuse gehören in die Hände von Fachleuten. Regelmäßige Wartung verhindert nicht nur gefährliche Defekte, sondern verlängert auch die Lebensdauer des Geräts.