Chancen von Grüner IT und -KI nutzen

Auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden Wirtschaft kann die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen. Gleichwohl muss ihr eigener ökologischer Fußabdruck so gering wie möglich sein. Aus Sicht des TÜV-Verbands sind hierfür die Festlegung ehrgeiziger Anforderungen an digitale Produkte, sowie die konsistente und wirksame Überprüfung von diesen von entscheidender Bedeutung.

© Jason Blackeye/Unsplash

Digitale Technologien haben das Potenzial eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und eröffnen in vielen Bereichen neue Möglichkeiten zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und des Ressourcenverbrauchs. Digitalinitiativen, KI-Leuchtturmprojekte sowie engagierte Unternehmen zeigen bereits heute, wie digitale Ansätze für Nachhaltigkeitsziele eingesetzt werden können. Das Spektrum reicht von digital transparent gemachten Lieferketten, sensor- und robotikgestütztem Recycling von Abfällen, Plastikmüll-Detektion auf Gewässern bis hin zur Präzisionslandwirtschaft. Dabei gerät gerade Künstliche Intelligenz (KI) im Zuge einer gesamtgesellschaftlichen Nachhaltigkeitstransformation in den Fokus als vielversprechendes Chancenfeld: als wirtschaftspolitischer Gamechanger einerseits, aber zunehmend auch mit Blick auf wirksame und skalierbare Energieeffizienz, Klima- und Umweltschutzlösungen – beispielsweise bei der industriellen Transformation, der Energie- und Mobilitätswende. Gleichzeitig werden die ökologischen Spannungsfelder der Digitalisierung immer deutlicher: Rechenzentren, Kommunikationsinfrastrukturen und die steigende Anzahl an Endgeräten benötigen immer mehr Energie und kritische Rohstoffe.

Die zentrale Herausforderung besteht daher darin, den digitalen Wandel so zu gestalten, dass er zum Treiber für eine nachhaltige Zukunft wird und ökologische Krisen nicht weiter verschärft. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es einen regulativen Rahmen mit klaren und verbindlichen Nachhaltigkeitsanforderungen für digitale Technologien und Anwendungen. Neben der Festlegung ehrgeiziger Anforderungen ist es gleichermaßen von Bedeutung, deren konsistente und wirksame Einhaltung sicherzustellen. Eine unabhängige Konformitätsbewertung ist dafür ein wirkungsvolles Instrument und sollte bei der nachhaltigen Gestaltung digitaler Technologien zur Anwendung kommen. Nur so kann es gelingen, ein sicheres Ökosystem für nachhaltige und vertrauenswürdige Digitalisierung „Made in Germany“ bzw. Europa zu etablieren.

Die zentralen Forderungen des TÜV-Verbands

1.    Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammendenken
2.    KI-Chancen nutzen, unbeabsichtigte Konsequenzen vermeiden
3.    Lebenslanges Lernen für eine digitale, nachhaltige Welt


Zum Download

Positionspapier "Chancen von Grüner IT und -KI nutzen"